Weniger bekanntes über Morbus Menière

1. Nicht nur das Gleichgewicht, sondern auch die Psyche leidet

Viele Betroffene entwickeln im Laufe der Zeit Angststörungen oder Depressionen, ausgelöst durch die Unberechenbarkeit der Anfälle.

2. Der „Drop-Attack“-Effekt

Einige Menschen mit Morbus Menière erleben sogenannte Tumarkin-Krisen: Plötzliche Sturzanfälle ohne Bewusstlosigkeit – als ob „der Boden weggezogen wird“. Kaum bekannt, aber extrem belastend.

3. Morbus Menière kann beidseitig auftreten

In etwa 30–50 % der Fälle entwickelt sich die Krankheit im Verlauf auch im zweiten Ohr, was das Risiko eines stärkeren Hörverlusts erhöht.

4. Wechselwirkung mit Migräne

Studien zeigen eine erhöhte Korrelation zwischen Migräne und Morbus Menière. Einige Experten vermuten eine gemeinsame pathophysiologische Grundlage.

5. Fehldiagnosen sind häufig

Morbus Menière wird oft zunächst mit anderen Krankheiten verwechselt, etwa mit:

  • Vestibulärer Migräne

  • Vestibularis-Neuritis

  • Panikattacken

  • Psychosomatischen Störungen

6. Luftdruck kann Symptome auslösen

Einige Patient:innen berichten, dass Wetterumschwünge oder Luftdruckveränderungen (z. B. beim Fliegen) ihre Anfälle auslösen können – ein Aspekt, der selten wissenschaftlich untersucht wird.

7. Trinkgewohnheiten beeinflussen den Krankheitsverlauf

Eine konstante Flüssigkeitszufuhr (keine Schwankungen!) scheint für viele eine wichtige Rolle zu spielen. Alkohol, Koffein und zuckerreiche Getränke verschlimmern bei manchen Betroffenen die Symptome.

8. Histamin kann eine Rolle spielen

Bei manchen Patient:innen scheint histaminreiche Ernährung (z. B. Käse, Rotwein, Wurst) Schwindelattacken auszulösen – eine mögliche Verbindung zu Allergien und Mastzellaktivierung wird diskutiert.

9. Es gibt verschiedene Verlaufsformen

Nicht alle Menschen erleben „klassische Attacken“ – bei einigen verläuft die Krankheit eher schleichend mit dauerhaftem Schwindel oder ständig wechselndem Hörvermögen.

10. Patient:innen entwickeln mit der Zeit einen „6. Sinn“

Viele berichten, dass sie vor einer Attacke bestimmte Vorboten spüren (z. B. Druck im Ohr, dumpfes Hören, Unruhe), was ihnen ermöglicht, rechtzeitig zu reagieren.